Mini Port Medoc 2007

Port Medoc 21.August

Alle Boote sind wieder zurück im Hafen. Die Boote zerren  und rucken wie wild an den Leinen durch den einlaufenden Schwell aus der Gironde und dem Wind der über den Hafen pfeift.

Ein bischen traurig sind wir ja schon darüber die Regatta nicht zuende gesegelt zu haben, aber am Ende war es für uns doch am vernünftigsten.
Juni ist als letztes Boot über die Startlinie gegangen, da wir die Startverschiebung genutzt haben ein Reff in die Fock zu machen. Als wir mit dem Reffen fertig waren lief die Flotte bereits durch das erste Tor vor der Hafeneinfahrt. Ab der ersten Tonne G hat Juni mit zwei Reffs im Groß und der wieder ausgerefften Fock kontinuierlich Plätze gut gemacht. Hoch am Wind bei konstanten 25 Knoten Wind, 3 Meter Welle und Dauerdusche von der Gischt. Anfangs noch mit wohltuender Süßwasserspülung von oben, sollte es 100 SM an der Kreuz bis St Nazaire gehen und dann wieder zurück.

Der Wind und die See nahmen kontinuierlich zu, bei 28 Knoten Wind liefen wir mit dem 3. Reff und Fock. Weiterfahren oder umdrehen? Nach längerem abwägen der Situation gab die Sturmwarnung der Küstenwache den entscheidenden Impuls zum abbrechen des Rennens. Die Entscheidung war nicht einfach, aber 100 Seemeilen an der Kreuz mit einer Sturmwarnung im Rücken und in einem Revier das keinen Schutz bietet.

Nach der Entscheidung das Rennen abzubrechen meinte mein Mitsegler Patrick Viau, dann wollen wir aber wenigsten noch ein bischen Spass haben, dass Großsegel wurde ausgerefft. Mit tollen Surfs ging es dann durch eine eindrucksvolle See zurück durch den südlichen „Passe de Grave“.

Auf den letzen 20 Meilen ging der Wind dann auf über 30 Knoten hoch so das wir wieder im zweiten Reff zwischen 12 und 13 Knoten liefen.

Im Hafen angekommen lagen bereits 14 andere Minis am Ponton M, und am Ende sind 10 Boote durchgefahren.

Die Strecke wurde zwar verkürzt, aber ich muss sagen das den Besatzungen und Booten aller Respekt gebührt, das waren harte Meilen.

Als wir nach der Ankunft unter Deck saßen und unsere Suppe schlürften hörten wir auf UKW Kanal 16 die Rettungsaktion der 678, die 10 Minuten nach uns die Ansteuerung der Gironde machte. Von einer Welle erfasst überschlug sich das Boot und blieb auf dem Rücken liegen, da der Mast im Grund steckte. Die beiden Segler waren zum Glück nicht angeleint und schafften es das Boot an den Rudern wieder aufzurichten. Als das Boot wieder hoch kam war der Mast gebrochen und der Rumpf voll mit Wasser. Mit dem Handfunk Gerät aus der Survivial Tonne riefen die beiden die Küstenwache. Sofort war ein Rettungshubschrauber unterwegs der die beiden abbergen wollte.

Die beiden Segler bestanden aber darauf an Bord zu bleiben und pumpten das Boot leer. Als sie bestätigten das der Rumpf dicht ist und kein Wasser mehr hereinläuft, lief ein Rettungskreuzer aus und schleppte die beiden in den Hafen.

Das zweite deutsche Boot Umpa Lumpa 682 lief gegen 14 Uhr nach Port Medoc ein. Chapeau an Andreas, Hans und Umpa Lumpa.

 

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