Viele der Skipper kennen die Boote gar nicht richtig da sie als Skipper eingekauft worden sind, deshalb gibt es bei einigen Skippern noch viele Fragen zur NKE Anlage. Phillip kennt die Vorgängermodelle vom Gyrographic in und auswendig, aber sehr innovativ finde ich die alten Modelle nicht, richtig gut ist NKE erst mit der Gyrographic Version geworden. Christian Bos geht es wie mir, da er nur die neue Generation von NKE kennt. Auf einem Boot wird der Mann über Bord Alarm immer ausgelöst, wie sich nach einer Weile herausstellt wurde bei der Verkabelung falsch angeklemmt.
Eric Peron ist noch auf der Suche nach einem Sponsor und versucht natürlich gleich Paul zu überzeugen die fehlenden 40 € zur Verfügung zu stellen, aber auf seine charmante Art hilft Paul ihm mit einer Reihe von Kontakten die ihn weiterbringen könnten.
Drei Frauen sind mit am Start, Jeanne Grégoire 31 Jahre, Liz Wardley 28 Jahre, Servane Escoffier 26 Jahre, ihre Mutter bringt noch den Stoffpinguin vorbei den sie fast vergessen hätte und trinkt einen Kaffee im Zelt hinter dem Ponton.
Servane sieht noch sehr jung aus und ich muss an eine Freundin denken, ihre Eltern hatten ihr verboten auf einem Motorrad mitzufahren weil das zu gefährlich sei, und diese Mutter schickt ihre Tochter 3400 Seemeilen über den Atlantik. Ein schräger Vergleich zugegeben, denn zum einen ist Servane 10 Jahre älter als die Bekannte damals und zum anderen sagt ihre Segelhistorie genug, 2006 zweite bei der Route du Rum in der 50 Fuss mono Klasse, oder 2003 Jacques Vabre etc.
Aber auch wenn ich die Historien der anderen Segler und Seglerinnen ansehe werde ich ganz kleinlaut und bewundere den Mut der Sponsoren das alles zu ermöglichen. In Deutschland einfach undenkbar. Armel Tripon und Bertand de Broc sind auch mit am Start um nur einige Namen zu nennen.
Mittags essen wir zusammen mit Yannig Livory der die Wohnung von Freunden auf der Insel nutzen kann. Sie hatten ihm gesagt das die Renovierungsarbeiten noch nicht ganz abgeschlossen sind, aber sein Eindruck war eher das sie noch gar nicht angefangen haben.
Wir sitzen an einem runden Tisch am Eingang einer Pizzeria, die einzigen Plätze die noch zu haben sind. Immer wenn jemand das ohnehin kalte Restaurant betritt geht die Tür wieder hinter ihnen auf weil der Verschlussmechanismus nicht funktioniert, die eisige Luft zieht durch den Eingangsbereich.
Das Abendprogramm mit einem unerschöpflichen Repertoire an Geschichten aus der französischen Seglerszene.
Am nächsten morgen um 9:00 Uhr geht es mit der Fähre wieder zurück nach Quiberont und dann weiter nach Lorient. Pierre setzen wir zwischendurch Zuhause ab und bei Paul holen wir noch das Ruder aus der Garage, da sein Boot um 11:30 gekrant werden soll. Der Zeitplan ist perfekt auf die letzte Minute abgestimmt, nur das einsetzen des Ruders gestaltet sich schwieriger als geplant, aber um 12 Uhr schwimmt das Boot wieder und wir segeln das Boot rüber nach Lamor-Plage. Auf dem Rückweg fahren wir bei der Class Mini vorbei, Annabelle sieht ziemlich gestesst aus, kommt aber offensichtlich ganz gut damit klar. Sie gibt mir bereitwillig Auskunft auf meine Fragen, nebenbei gibt es noch Telefonauskünfte, bei denen es sich offensichtlich um sehr emotionale Anrufer handelt.
Schon bewundernswert wie freundlich Annabelle dabei bleibt, die Vergabe der Startplätze ist in diesem Jahr ein echtes Problem, in den vorherigen Jahren haben die Veranstalter die Vergabe in Eigenregie vorgenommen, in diesem Jahr ist es ein Mischmasch aus Veranstalter und Class Mini worüber Annabelle wenig begeistert scheint.
Viele Sponsoren sind sauer da ihre Boote nicht mit an den Start gehen können da sie keinen Startplatz bekommen haben.
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